Studium

Ich habe an der Universität Hildesheim Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis mit dem Schwerpunkt Darstellende Künste studiert und 2012 mit Diplom abgeschlossen. Das Studium legte sehr viel Wert auf Interdisziplinarität, systemisches Denken und eine Reflexion zwischen Praxis und Theorie. Es handelte sich eben nicht um die klassischen Theaterwissenschaften, sondern eine umfassende Betrachtung von Gesellschaft und kulturellen Erzeugnissen durch die Linse der Inszenierungswissenschaft. Angrenzend konnte ich Seminare in Soziologie, Philosophie und Politikwissenschaft besuchen. Diese Fähigkeiten haben mich zehn Jahre lang durch die Arbeit als Kulturmanagerin und Beraterin in den Darstellenden Künsten begleitet. Schnittstellenperson und Übersetzerin zu sein ist mir sozusagen in die berufliche Wiege gelegt.

...und jetzt Sexualberatung

Das Studium ließ unsere eigene Profilbildung zu. Fragen von Geschlecht, Gender, Sex, sexueller Identität, Feminismus, Familie, Queerness oder Beziehungen wurden integraler Bestandteil meiner Auseinandersetzung mit den Kulturwissenschaften und des Kunstschaffens, das ich begleitete oder an dem ich mitwirkte. Ich wurde Komutter, lebe als queere Cis-Frau mit Familie in Dresden und habe mich 2019 entschieden, nun auch beruflich stärker den Weg einzuschlagen, der sich abgezeichnet hat: 2020 habe ich meine Fortbildung zur Sexualberaterin beim Institut für Sexualpädagogik begonnen und 2022 abgeschlossen. Seit 2024 bin ich auch zertifizierte Sexualpädagogin.

Aus- und Weiterbildung

  • Diplom Kulturwissenschaften (Szenische Künste) Universität Hildesheim
  • Weiterbildung Sexualberatung beim Institut für Sexualpädagogik (ISP)
  • Online-Fortbildung Systemische Sexual- und Paartherapie (Prof. Dr. Ulrich Clement / life lessons)
  • Weiterbildung Sexualpädagogik beim isp
  • Prozessberaterin für die Entwicklung von Schutzkonzepten (Deutscher Kinderschutzbund)

Mein Profil

Die Fortbildung beim Institut für Sexualpädagogik war an sich eine phantastische Erfahrung mit tollen Menschen. Sie vermittelte praxisorientiert und mit einem weiten Begriff von Sexualität, was ich für meine Arbeit als Beraterin in diesem Bereich brauche. Ich möchte in meiner Arbeit nun das Wissen aus all meinen Bereichen zusammen bringen. Mir sind die Themen Non-Monogamie, LGBTQIA, alternative Familienmodelle und reproduktive Rechte nicht nur aus biografischen Gründen wichtig. Sie bilden alleine und zusammen genommen viele Knotenpunkte aus, an denen Menschen vor Herausforderungen und große Fragen gestellt werden. Ich stehe dabei für einen positiven und informierten Umgang mit Sexualitäten, die vermeintlich nicht der Norm entsprechen, die nicht heterosexuell oder nicht monogam sind oder die im Kink- oder BDSM-Spektrum liegen. Ich lerne außerdem zusammen mit meinen Klient*innen und begreife dies als lebenslangen Prozess.

Als Sexualpädagogin interessiere ich mich vor allem dafür, Räume zu schaffen, in denen Menschen alters- und erfahrungsgerecht selbstbestimmt lernen können. Dabei geht es um weit mehr als nur die Frage: wie funktioniert mein Körper? Es geht um eine sichere Atmosphäre, in der auch die Themen Lust, Identität und Emotionen vorkommen dürfen. 


Und das Wie?

Unterschiedliche Menschen brauchen unterschiedliche Lernumgebungen. Die einen haben Anliegen für eine punktuelle oder längerfristige Einzelberatung und möchten diese auch von Angesicht zu Angesicht bearbeitet wissen. Andere wünschen sich eher einen Workshop, eine kurze knackige Einheit an Informationen oder Übungen, wo Menschen zusammen mit anderen Erfahrungen sammeln können. Daher besteht mein Angebot sowohl aus der klassischen Beratungssitzung als auch aus Workshops und Erfahrungsräumen, die spielerische Auseinandersetzung jenseits konkreter Problemstellungenermöglichen.